Was ist eine Psychotherapie?
Psychotherapie ist die „Behandlung der Seele“. Wie bei körperlichen Erkrankungen sollte auch bei psychischen Beschwerden professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Im Unterschied zum Coaching oder zur Lebensberatung werden in der Psychotherapie psychische Störungen mit Krankheitswert behandelt wie z.B. Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen etc..
In Deutschland können psychische Störungen als Leistung der privaten und gesetzlichen Krankenkassen von folgenden Berufsgruppen mit staatlicher Erlaubnis behandelt werden: Psychologische Psychotherapeut/innen, Kinder- und Jugendpsychotherapeut/innen, Facharzt/Fachärztin für (Kinder- und Jugendlichen-) Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt/Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
In der Psychotherapie gibt es wiederum verschiedene Verfahren. Diese psychotherapeutischen Verfahren unterscheiden sich jeweils in ihrem Verständnis darin, wie psychische Krankheiten entstehen, welche therapeutischen Methoden angewandt werden und welche Haltung der Psychotherapeut gegenüber dem Patienten einnimmt.
In Deutschland werden insgesamt vier Verfahren von den Krankenkassen als Leistungen bezahlt: kognitive Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Psychotherapie, analytische Psychotherapie und die systemische Psychotherapie. Für all diese Verfahren gibt es wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise, wobei für die kognitive Verhaltenstherapie oft die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen. Zudem führt die kognitive Verhaltenstherapie in der Regel in weniger Therapiesitzungen zum Behandlungsziel als eine tiefenpsychologische oder analytische Psychotherapie.
In meiner Praxis biete ich für Sie die kognitive Verhaltenstherapie an.
Wie ist der typische Ablauf einer Psychotherapie?
1. Kontaktaufnahme und Kennenlernen
Wenn Sie auf der Suche nach Hilfe sind und ich Ihr Interesse an meiner Praxis geweckt haben, können Sie gerne telefonisch (T: 0160 9863 9332), per Mail oder über das Kontaktformular unverbindlich mit mir Kontakt aufnehmen. Als nächsten Schritt vereinbaren wir dann einen Termin für ein Erstgespräch, in dem Sie mich und meine Praxis kennenlernen können.
Je nachdem, ob Sie anschließend Unterstützung in Form von psychologischer Beratung wünschen oder eine ambulante Psychotherapie notwendig erscheint, unterscheidet sich der weitere Ablauf.
Während bei der psychologischen Beratung die Anzahl und Frequenz der Termine ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden kann, ist bei der Psychotherapie ein gewisser Rahmen zu beachten:
Zu Beginn der Psychotherapie stehen uns fünf sog. „probatorische Sitzungen“ (auch Probatorik genannt) zur Verfügung. Diese dienen dazu, sich gegenseitig kennenzulernen und zu prüfen, ob eine vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich ist. Einer der wichtigsten Faktoren für das Gelingen einer Psychotherapie ist die therapeutische Beziehung zwischen Patient/Patientin und Psychotherapeut/in. Der offene und ehrliche Austausch liegt mir sehr am Herzen, sodass wir gemeinsam an der Linderung Ihrer psychischen Beschwerden arbeiten können.
2. Formalitäten und Diagnostik
Neben der Möglichkeit, sich kennenzulernen, dienen diese probatorischen Sitzungen auch dazu Ihre Fragen hinsichtlich einer Psychotherapie zu klären und eine ausführliche Diagnostik Ihrer Beschwerden durchzuführen. Zudem werden wir in der Probatorik gemeinsam Ziele für die Therapie festlegen und das Vorgehen im Rahmen eines Behandlungsplans besprechen.
Des Weiteren erfolgt zu Beginn ein Gespräch über die bisherige Biografie des Patienten. Diese biografische Anamnese ist von essentieller Bedeutung für die Planung der Therapie, da die kognitive Verhaltenstherapie davon ausgeht, dass psychische Beschwerden durch bewusste und unbewusste Lernprozesse und somit durch Erfahrungen im Laufe des Lebens entstehen (weitere Informationen zur kognitiven Verhaltenstherapie finden Sie hier).
Die Kosten für die max. fünf probatorische Sitzungen sowie die biografische Anamnese werden von den Beihilfestellen sowie vielen privaten Krankenversicherungen meist ohne weitere Beantragung übernommen.
Innerhalb der ersten Sitzungen ist es zudem vorgeschrieben, dass Sie einen Bericht Ihres Hausarztes, Kinderarztes oder Psychiaters einholen, indem dieser bestätigt, dass Ihren psychischen Beschwerden keine körperliche Ursache zugrunde liegt und nichts gegen die Aufnahme einer Psychotherapie spricht. Hierfür erhalten Sie meist einen Vordruck Ihrer privaten Krankenkasse oder Beihilfestelle (sog. Konsiliarbericht).
3. Psychotherapie beantragen
Entschließen Sie sich am Ende der Probatorik dafür, Ihre Erkrankung im Rahmen einer ambulanten Psychotherapie behandeln zu lassen, muss für die Kostenübernahme dieser Therapie bei der Beihilfe sowie bei manchen privaten Krankenkassen ein Antrag gestellt werden. Dieser Antrag besteht meist aus einem Formular, das Sie unterschreiben müssen, sowie einem Bericht meinerseits. In diesem Bericht wird begründet, warum eine Psychotherapie notwendig ist und, welche Behandlungsmaßnahmen geplant sind. Der Bericht ist vollständig anonymisiert, sodass der Gutachter, der die Therapie genehmigen muss, keinen Namen von Ihnen erfährt.
Wenn der Gutachter der Psychotherapie zustimmt, wird Ihnen von den Krankenkassen/ der Beihilfe ein gewisses Kontingent an Therapiestunden gewährt, deren Kosten dann von der Kasse/ Beihilfestelle übernommen werden. Anschließend kann mit der Psychotherapie gestartet werden.
Möchten Sie die Psychotherapie selbst zahlen, entfällt der Vorgang der Beantragung einer Psychotherapie. Wenn den Beschwerden nachweislich keine körperliche Ursache zugrunde liegt, kann sofort unbürokratisch mit der Behandlung begonnen werden. Ein Vorteil ist hierbei zudem, dass keine Informationen an externe Stellen wie Krankenkassen oder Beilhilfestellen weitergeleitet wird.
